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16. Juli 2025 | 07:00 Uhr
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So teuer wird der Air-India-Absturz

Der Absturz von Flug AI171 dürfte für Air India zum teuersten Luftfahrtversicherungsfall der indischen Geschichte werden. Laut Schätzungen beläuft sich die Haftungssumme auf rund 400 Millionen Euro. Sie umfasst Zahlungen an Hinterbliebene, Sachschäden am Boden und den Wert der Maschine. Die Airline leidet zusätzlich unter Buchungseinbrüchen und Flugstreichungen.

Air India Boeing 787

Der Absturz der Boeing 787 von Air India am 12. Juni dürfte nach aktuellen Berechnungen rund 400 Millionen Euro kosten 

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Einen Monat nach dem Absturz einer Boeing 787 von Air India in Ahmedabad zeigt sich das Ausmaß der finanziellen Folgen. Mit einer erwarteten Gesamthaftung von mehr als 400 Millionen Pfund dürfte die Katastrophe vom 12. Juni der teuerste Luftfahrtversicherungsfall in der Geschichte Indiens werden, berichtet der britische Independent unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Versicherungen decken, aber der Imageschaden bleibt

Die Haftungssumme umfasst den Totalverlust der Maschine, Zahlungen an die Hinterbliebenen der Opfer sowie Entschädigungen für Schäden am Boden. Die Kosten für das Flugzeug selbst – inklusive Triebwerke – werden mit etwa 107 Millionen Euro veranschlagt. Die übrigen Ansprüche summieren sich laut Versicherern auf rund 300 Millionen Euro.

Die Zahlungen an die Opfer unterliegen der Montrealer Übereinkunft, der auch Indien beigetreten ist. Pro verstorbenem Passagier sind bis zu 128.821 Sonderziehungsrechte fällig – umgerechnet 154.000 bis 197.000 Euro. Das Mutterunternehmen Tata und Air India haben bereits vorläufige Entschädigungen angekündigt: rund 98.000 Pfund pro Opfer sowie 24.000 Euro für die Angehörigen und den einzigen Überlebenden.

Trotz Versicherungsschutzes durch eine sogenannte "All-Risk"-Police bleibt der Reputationsschaden erheblich – und trifft den Konzern mitten in der geplanten Neupositionierung von Air India.

Rückschläge im Tagesgeschäft

Auch der operative Betrieb leidet. Die Buchungen bei Air India sanken in der Woche nach dem Unglück laut Independent um rund 20 Prozent auf Inlands- und Auslandsrouten. Die Airline strich Dutzende Flüge und senkte Ticketpreise auf wichtigen Strecken um bis zu 15 Prozent.

Air India hält derzeit einen Marktanteil von etwa 30 Prozent im indischen Inland. Die Flotte umfasst 198 Maschinen, darunter zahlreiche ältere Flugzeuge – 43 davon sind über 15 Jahre alt. Die Airline hat seit dem Geschäftsjahr 2019/20 durchgehend Verluste geschrieben. Für das vergangene Jahr lag das Minus bei umgerechnet rund 445 Millionen Euro.

Christian Schmicke

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