Flughafen Leipzig brilliert im VC-Sicherheitscheck
Im Flughafencheck der Vereinigung Cockpit (VC) für hat der Flughafen Leipzig den Münchener Airport in diesem Jahr an der Spitze abgelöst. Im Mittelpunkt des Checks steht eine risikobasierte Analyse sicherheitsrelevanter Maßnahmen.

iStock/Bim
Der Flughafen Leipzig schneidet im Sicherheitscheck der Vereinigung Cockpit am besten ab
Grand Train Tour of Switzerland
Willkommen auf der Grand Train Tour of Switzerland. Die neue sechstägige «Seen & Gipfel» Tour führt vorbei an glitzernde Seen, auf majestätische Berge und in charmante Städte – ein echtes Bahnerlebnis voller Vielfalt. Es gibt unzählige Gründe, weshalb man die Schweiz erkunden sollte. Jetzt entdecken
Für den Flughafencheck 2025 hat die Vereinigung Cockpit nach eigenen Angaben ein neues Bewertungssystem entwickelt. Dabei fließen etwa Sicherheitsrisiken wie sogenannte Runway Incursions – das ungewollte Eindringen oder Kreuzen eines Flugzeugs auf eine Start- oder Landebahn – oder Runway Excursions – das ungewollte Abkommen von der Start- oder Landebahn – sowie GPS-Störungen und deren Absicherung in die Bewertung ein. Statt des bisherigen Schulnotensystems werden Einzelmaßnahmen jetzt nach Effektivität gewichtet und in eine Punktwertung überführt.
GPS-Störungen werden Sicherheitsfaktor
Erstmals berücksichtigt der Flughafencheck dabei die Problematik von sogenanntem GPS-Jamming. Geopolitische Entwicklungen, etwa im Kontext des Ukraine-Kriegs, führten zuletzt nach Angaben der Pilotengewerkschaft verstärkt zu Signalstörungen – besonders über Osteuropa. Flughäfen wie Heringsdorf, die über kein alternatives Anflugsystem verfügen, gelten damit laut VC als sicherheitskritisch. Die Bewertung hebt nun hervor, wo robuste Backup-Systeme vorhanden sind. Besonders problematisch seien fehlende Backup-Systeme für Langstreckenflüge aus Asien, die bis zur Landung in Deutschland kein stabiles GPS-Signal empfingen, schreibt die Vereinigung Cockpit.
Verschiebungen im Ranking
Die neue Methodik bringt Bewegung ins Ranking. Leipzig überholt München und führt die Liste an. Ausschlaggebend seien unter anderem die vorbildliche Rollweg- und Bahnbefeuerung, der Einsatz von Stopbars – rot leuchtende Lichtleisten auf den Rollwegen unmittelbar vor dem Zugang zu Start- oder Landebahnen rund um die Uhr – sowie sogenannte RETIL-Systeme – hell blinkende Leuchten, die zeigen, wo die Einrollposition liegt – zur Risikominimierung bei Start und Landung.
München rutscht laut VC auf Platz zwei ab, weil dort keine Stopbars im Dauerbetrieb vorhanden sind. Zürich behauptet sich stabil auf Rang drei. Weitere große Flughäfen wie Frankfurt und Düsseldorf landen im Ranking der 31 untersuchten Airports im Mittelfeld.
Der Flughafen Erfurt verbessert sich deutlich und steigt auf Platz vier – unter anderem dank dynamischer Rollwegbeleuchtung. Köln überholt Bremen und erreicht Rang fünf, während Stuttgart wegen fehlender GPS-Backup-Systeme auf Platz sieben zurückfällt.
Mannheim profitiert von guter Zusammenarbeit mit Piloten und funktionaler Runway-Beleuchtung und reicht den letzten Platz an Lübeck weiter. Paderborn verbessert sich von Platz 16 auf Rang zehn – auch hier zahle sich die Investition in Backup-Systeme aus, so der Bericht.
Klimaschutz am Boden gewinnt an Bedeutung
Neben der Sicherheit rückt auch die Nachhaltigkeit in den Fokus. Immer mehr Flughäfen ersetzen nach Angaben von VC dieselbetriebene Bodenstromaggregate durch batteriebetriebene. Weeze, Friedrichshafen, Memmingen und Sylt gelten nach Angaben der Autoren des Checks als Vorreiter. Frankfurt setzt zusätzlich auf klimatisierte Vorfeldluft durch PCA-Anlagen, das sind bodenbasierte Klimaversorgungseinheiten für Flugzeuge während der Standzeit am Gate. Sie versorgen das Flugzeug mit vorgekühlter oder vorgewärmter Luft.
In München gehört Nachhaltigkeit zur langfristigen Strategie. Der Flughafen will bis 2035 "Net Zero" erreichen. 64 PCA-Anlagen und 20 bodenbasierte Stromaggregate ersetzen dort bereits heute Dieselaggregat-Nutzung am Boden – weitere 15 folgen in diesem Jahr.
Die deutschen Flughäfen in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) haben ihre Emissionen zwischen 2010 und 2019 bereits um rund 29 Prozent reduziert. Bis 2030 soll eine Reduktion um 65 Prozent erreicht werden. Ziel ist die vollständige Klimaneutralität bis 2045.
Christian Schmicke