Easyjet in Spanien steht Streik-Chaos bevor
Das Kabinenpersonal von Easyjet in Spanien will vom 25. bis 27. Juni streiken. Betroffen sind unter anderem Palma de Mallorca, Alicante, Barcelona und Malaga. Die Gewerkschaft fordert laut spanischen Medien höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Easyjet kündigt an, den Flugplan "so gut wie möglich" aufrechterhalten zu wollen.

Easyjet
Bei Easyjet in Spanien brodelt weiter ein Tarifkonflikt und führt zu Streiks
Die spanische Gewerkschaft USO hat einen dreitägigen Streik des Easyjet-Kabinenpersonals angekündigt. Vom 25. bis zum 27. Juni sollen knapp 660 Flugbegleiter an den Basen Palma, Alicante, Barcelona und Málaga die Arbeit niederlegen. Der Streik könnte den Betrieb von bis zu 21 Flugzeugen beeinträchtigen, heißt es von der Gewerkschaft.
Hintergrund des Arbeitskampfs ist ein anhaltender Tarifkonflikt. Vertreter der Gewerkschaft kritisieren, dass das in Spanien stationierte Bordpersonal im Vergleich zu Kolleginnen und Kollegen in anderen europäischen Ländern deutlich schlechter bezahlt werde. In Verbindung mit stark gestiegenen Lebenshaltungskosten in Spanien fordert USO eine Angleichung der Bedingungen an europäische Standards.
Vermittlungsversuche ohne Ergebnis
In den vergangenen Wochen hatte es bereits Gespräche zwischen den Sozialpartnern gegeben. Der spanische Schlichtungsdienst SIMA versuchte zu vermitteln, doch in der zentralen Frage der Gehälter konnte keine Einigung erzielt werden. Die Gewerkschaft sieht sich deshalb gezwungen, den Druck auf den britischen Low-Cost-Carrier zu erhöhen.
"Auswirkungen so gering wie möglich halten"
Easyjet teilte mit, den regulären Flugplan trotz der Arbeitsniederlegungen einhalten zu wollen. Man werde die Auswirkungen auf die Passagiere so gering wie möglich halten, so ein Sprecher. Zudem schreibe das spanische Arbeitsrecht einen Mindestbetrieb während Streiks vor. Der gesetzlich vorgeschriebene sogenannte "Servicio mínimo" soll sicherstellen, dass zumindest ein Teil der Verbindungen bestehen bleibt.
Easyjet fliegt auch von deutschen Airports
Die Airline verteidigt sich zudem gegen den Vorwurf ungleicher Bezahlung. Easyjet sei in acht Ländern aktiv und halte sich an das jeweilige nationale Arbeitsrecht. Unterschiedliche Lohnniveaus seien daher systembedingt und nicht allein durch das Unternehmen zu verantworten. Trotz der geplanten Betriebsfortführung sind Verspätungen oder kurzfristige Ausfälle nicht ausgeschlossen. Betroffen sein könnten insbesondere Verbindungen von und nach Mallorca, wie die Mallorca Zeitung berichtet. Reisende ab deutschen Flughäfen wie Düsseldorf, Berlin, Hamburg und Hunsrück Airport sollten den Flugstatus prüfen und mehr Zeit einplanen.
Sabine Schreiber-Berger