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14. Juli 2025 | 14:05 Uhr
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Wizz Air zieht in Abu Dhabi den Stecker

Wizz Air stellt den Betrieb in Abu Dhabi zum 1. September ein. Nach anhaltenden Problemen in der Golfregion mit Triebwerken, Luftraumsperrungen und eingeschränktem Marktzugang beendet die Airline ihre Nahost-Expansion. Wizz Air will sich nun wieder auf die Kernmärkte in Mittel- und Osteuropa konzentrieren.

Wizz Air A320neo

Das Experiment des Low-Cost-Carriers Wizz Air in der Golfregion ist bald beendet

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Das Unternehmen nennt mehrere Faktoren für den Rückzug: Triebwerksprobleme in heißen Klimazonen, geopolitische Instabilität mit wiederholten Sperrungen des Luftraums sowie unerfüllte Marktversprechen – etwa der fehlende Zugang zu Zielmärkten wie Indien und Pakistan. Diese Bedingungen hätten das Ultra-Lowcost-Modell von Wizz Air im Nahen Osten wirtschaftlich untergraben.

Verlustgeschäft statt Wachstum

Wizz Air Abu Dhabi war 2020 gemeinsam mit dem Staatsfonds ADQ gegründet worden. Geplant war der Aufbau einer Flotte von bis zu 100 Maschinen für günstige Verbindungen in der Golfregion, nach Afrika und Südasien. Doch bis heute wurde lediglich eine Flotte von zwölf Flugzeugen daraus. Das Unternehmen verzeichnete durchgehend Verluste.

Konzernchef József Váradi bezeichnete den Rückzug als "schwierige, aber richtige Entscheidung". Künftig wolle man sich wieder auf die "Märkte konzentrieren, die wir verstehen". Gemeint sind zentrale Regionen wie Polen, Rumänien, Italien, Österreich und Großbritannien. Wizz Air kündigt an, alle Buchungen für Flüge ab dem 1. September zu stornieren oder umzubuchen.

Kapazitäten werden neu verteilt

Die Airline sieht in der Rückverlagerung eine strategische Stärkung ihrer europäischen Präsenz. Váradi kündigte an, die verfügbaren Ressourcen nun gezielt in rentable Märkte zu investieren, in denen die Nachfrage stabil sei. Wizz Air will auch einen Großteil der in Abu Dhabi ursprünglich vorgesehenen Airbus-Lieferungen in Europa einsetzen.

Trotz geopolitischer Unwägbarkeiten – etwa rund um die Öffnung des ukrainischen Luftraums – sieht die Airline in Zentral- und Osteuropa weiterhin genügend Wachstumspotenzial. Der Aktienkurs des Unternehmens legte nach Bekanntgabe der Entscheidung leicht zu. Wizz Air hält an einer Flottenexpansion fest: Bis 2030 sollen 280 neue Airbus-Flugzeuge in Betrieb gehen.

Christian Schmicke

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