Sabre lanciert neue Plattform Mosaic für Reisebüros
Sabre führt mit Mosaic einen neuen Reise-Marktplatz ein, der Inhalte aus verschiedenen Quellen zentral bündeln und durch KI gestützte Prozesse effizienter machen soll. Garry Wiseman (Foto), Chief Product and Technology Officer bei Sabre, verspricht einfacheren Zugang zu Flug, Hotel, Mietwagen und Bahn sowie eine einheitliche Plattform zur Kundenberatung und Buchung.

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"Reiseagenturen sollten nicht ein Dutzend Systeme zusammennähen müssen, nur um ihren Job zu machen", sagt Wiseman. Sabre Mosaic solle diese Komplexität durch eine zentrale, intelligente Plattform auflösen.
Studie zeigt: Fragmentierung nimmt zu
Hintergrund ist eine von Sabre beauftragte Studie unter knapp 500 Reisebüros in 14 Ländern. Demnach nutzen mehr als 91 Prozent der Agenturen vier oder mehr Buchungssysteme parallel – über die Hälfte verwaltet sogar sieben oder mehr. Das führe zu steigenden Betriebskosten, höherem Aufwand und ungleichmäßiger Kundenerfahrung, argumentiert Sabre.
75 Prozent der Befragten berichteten, dass sich die Zahl der Content-Quellen in den vergangenen drei Jahren erhöht habe. 90 Prozent nannten den technischen Integrationsaufwand als Herausforderung. Gleichzeitig versprechen sich über 80 Prozent Kostenvorteile durch eine einheitliche Plattform.
AI statt Klickmarathon
Sabre Mosaic will hier ansetzen: Mit 38 NDC-Airlines, 420 weiteren Airlines, 150 Low-Cost-Carriern, zwei Millionen Unterkunftsoptionen sowie 70 Anbietern im Bahn- und Mietwagensegment vereint die Plattform Inhalte aus unterschiedlichsten Quellen. Die KI-basierte Oberfläche soll relevante Angebote schneller anzeigen, Buchungen effizienter machen und Prozesse automatisieren. Ein großer Teil der Inhalte sei direkt mit den betreffenden Dienstleistern ausgehandelt, bei weiteren arbeite man mit anderen Plattformen zusammen, erklärt Sabre auf Anfrage.
Jen Catto, Chief Marketing Officer bei Sabre, erklärt: "Agenturen sagen uns klar: Sie wollen Einfachheit. Sie wollen Technologie, die ihnen hilft – nicht solche, die sie ausbremst."
Technikbasis für hohe Anforderungen
Technisch basiert Sabre Mosaic auf einer cloud-nativen Architektur mit modularem Aufbau und automatischer Skalierung. Die Plattform ist laut Sabre auf große Transaktionsvolumina ausgelegt und soll auch bei Lastspitzen zuverlässig arbeiten. Gleichzeitig sei sie offen für künftige Erweiterungen, betont Sabre.
AI werde dabei nicht als Selbstzweck eingesetzt, heißt es weiter. Sabre will nach eigenem Bekunden konkrete Arbeitsprozesse verbessern – von der Suche über die Buchung bis zum After-Sales-Service. 91 Prozent der befragten Agenturen glauben laut der Studie, dass KI Produktivität und Kundenerlebnis verbessern kann. Allerdings äußerten auch 41 Prozent Bedenken bezüglich der langfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Vom GDS zum Marktplatz
Mit Sabre Mosaic positioniert sich das Unternehmen nach eigener Einschätzung deutlich über sein klassisches GDS hinaus. "Das GDS ist nur noch ein Baustein in unserem Mosaik", erklärt Wiseman. Die Plattform soll nicht nur mehr Content liefern, sondern intelligenteren Zugang bieten – unabhängig vom Quellformat. Der Zugang für Reisebüros erfolgt weiterhin über vertraute Buchungsoberflächen wie Sabre Red 360, Mosaic dient im Hintergrund als technische Infrastruktur.
Christian Schmicke