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17. Juli 2025 | 13:59 Uhr
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Gesellschafter Fosun stellt Club-Med-Chef kalt

Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze von Club Med verlässt Henri Giscard d’Estaing (Foto) auf Druck des chinesischen Mehrheitseigners Fosun den Clubanbieter. Der langjährige Präsident spricht von einer erzwungenen Absetzung, Fosun bestreitet das. Hintergrund sind offenbar Differenzen über eine mögliche Rückkehr an die Pariser Börse. Die Nachfolge ist noch offen.

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Henri Giscard d'Estaing muss Club Med verlassen

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Henri Giscard d’Estaing verlässt nach 23 Jahren die Führungsspitze von Club Med. In einem handschriftlichen Brief an die Belegschaft erklärte der 68-Jährige, er sei gezwungen worden, sein Amt niederzulegen. Die Entscheidung habe der Mehrheitseigner Fosun während einer Videokonferenz mitgeteilt, berichtet die Zeitung Le Figaro.

Fosun widersprach dieser Darstellung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP und sprach von einem laufenden Nachfolgeprozess, der bereits im vergangenen Jahr eingeleitet worden sei.

Unstimmigkeiten über Börsenpläne

Giscard d’Estaing hatte sich zuletzt öffentlich für eine Rückkehr von Club Med an die Pariser Börse starkgemacht. Vor einem Monat sagte er Le Figaro, er wolle den Eigentümer überzeugen, einen Börsengang im kommenden Jahr anzustreben.

Auch in seinem Abschiedsbrief bekräftigte er diesen Wunsch. Zugleich warf er Fosun vor, dies abgelehnt zu haben. Club Med brauche eine internationale Governance, die die französischen Wurzeln und Werte des Unternehmens respektiere, so der scheidende Präsident.

Langjähriger Chef mit politischem Namen

Henri Giscard d’Estaing ist der älteste Sohn des früheren französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing. Er hatte die Führung von Club Med im Jahr 2002 übernommen und das Unternehmen strategisch in Richtung höherwertiger All-inclusive-Angebote ausgerichtet.

Unter seiner Leitung wurde Club Med 2015 vom chinesischen Mischkonzern Fosun übernommen. Derzeit betreibt der Pionier in Sachen Cluburlaub rund 60 Clubanlagen weltweit und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro.

Nachfolge noch nicht bekannt

Über den oder die Nachfolgerin von Giscard d’Estaing ist bislang nichts bekannt. Eine offizielle Stellungnahme von Club Med erfolgte bislang nicht. Auch auf Anfragen nach weiteren Informationen habe das Unternehmen zunächst nicht reagiert, berichtet das US-Fachportal Skift.

Die Trennung erfolgt in einer Phase, in der das Unternehmen sich nach der Pandemie neu aufstellt und in der offenbar strategische Weichenstellungen bevorstehen. Der Börsengang könnte dabei ein zentrales Thema bleiben – auch ohne den bisherigen Präsidenten.

Christian Schmicke

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