EU-Parlament stimmt über kostenfreies Handgepäck ab
Am Dienstag dieser Woche stimmt das Europäische Parlament über einen Vorschlag ab, der Airlines künftig dazu verpflichten soll, dass die Fluggäste mindestens ein Handgepäckstück und einen Kabinenkoffer kostenlos an Bord nehmen dürfen. Der Airline-Branchenverband A4E ist alarmiert und warnt vor steigenden Flugpreisen und Eingriffen in die Tariffreiheit der Airlines.

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Airlines verlangen inzwischen hohe Preise für die Mitnahme des Handgepäcks. Das könnte sich bald ändern
Reisende in Europa könnten schon bald Anspruch auf mehr kostenfreies Handgepäck erhalten. Ein Änderungsantrag zum Luftverkehrsrecht sieht vor, dass Fluggesellschaften künftig "mindestens ein Stück Handgepäck und einen Koffer in der Kabine, kostenlos und unter fairen und nicht diskriminierenden Bedingungen" erlauben müssen. Die Abstimmung dazu findet am 24. Juni im Verkehrsausschuss des EU-Parlaments statt.
Hintergrund sind wachsende Beschwerden von Kunden und Verbraucherschützern über intransparente Tarifmodelle. Viele Billigfluglinien verlangen selbst für kleine Trolleys hohe Zuschläge.
Der europäische Airline-Verband Airlines for Europe (A4E) kritisiert den Vorschlag der EU-Politiker scharf. Die Organisation, der Airlines wie Lufthansa, Ryanair, EasyJet und Air France-KLM angehören, warnt vor einem Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Fluggesellschaften. A4E-Geschäftsführerin Ourania Georgoutsakou erklärt: "Europa lebt von Wahlfreiheit. Wer Passagieren pauschal ein Gepäckstück aufzwingt, nimmt ihnen diese Entscheidung – und treibt die Preise nach oben."
Pascal Brückmann