Erstes Wizz-Air-Langstreckenflugzeug geht in die Luft
Die ungarische Billigfluggesellschaft Wizz Air bereitet sich auf die Aufnahme von Langstreckenverbindungen vor. Mit der Auslieferung des ersten Airbus A321XLR will die Airline künftig auch interkontinentale Strecken bedienen. Am kommenden Montag steht der Jungfernflug auf dem Programm.

Wizzair
Der A321XLR ist mit modernen Pratt & Whitney GTF-Triebwerken ausgestattet, die im Vergleich zu Vorgängermodellen den Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen pro Sitz um bis zu 30 Prozent senken
Die neue Maschine soll am 26. Mai in den Liniendienst starten und täglich London-Gatwick mit der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda verbinden, die Flugzeit beträgt rund 6,5 Stunden. Damit integriert die Airline als weltweit erster Ultra-Low-Cost-Carrier (ULCC) das Langstreckenmodell mit "Extra Long Range"-Fähigkeiten in ihre Flotte.
Insgesamt sind 47 Maschinen des Flugzeugtyps mit jeweils rund 239 Sitzplätzen bestellt. Der A321XLR, aktuell das Verkehrsflugzeug mit der größten Reichweite seiner Klasse, soll künftig auch Ziele auf der Langstrecke ermöglichen – mit der gewohnten Wizz-Strategie: günstige Preise, wenig Service, kein überflüssiger Komfort wie Business Class, aber durchaus moderne Kabinenausstattung.
Die neue Maschine kann bis zu 8.700 Kilometer weit fliegen – das entspricht etwa der Strecke von New York nach Istanbul. Damit erschließt sich für Wizz Air ein Markt, der bislang klassischen Netzwerk-Carriern mit Großraumflugzeugen vorbehalten war. Der A321XLR erlaubt der Airline damit Nonstop-Verbindungen zu bisher nicht bedienten Destinationen. Die Fluggesellschaft verspricht kürzere Reisezeiten, niedrigere Tarife und einen geringeren CO2-Ausstoß pro Passagier im Vergleich zu konventionellen Langstreckenjets.
Welche weiteren Strecken demnächst mit dem neuen Modell geflogen werden, ist noch nicht bekannt. Klar ist jedoch: Die neuen Flugzeuge werden zunächst nicht ab Deutschland starten. Vielmehr dürften neben London die Basen in Osteuropa oder Südosteuropa wie Budapest oder Bukarest als Startpunkte dienen – dort, wo Wizz Air bereits heute eine starke Marktposition hat.
Pascal Brückmann