Emirates plant Expansion trotz fehlender Jets
Emirates fehlen rund 40 Flugzeuge, dennoch plant die Airline weiteres Wachstum. CCO Adnan Kazim (Foto) sieht große Chancen in Afrika, Lateinamerika und auch in Deutschland. Die Partnerschaft mit Condor soll ausgebaut werden; Flüge nach Berlin bleiben erklärtes Ziel des Carriers. Hoffnung setzt Emirates dabei auf die neue Bundesregierung.

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Trotz des Fehlens von rund 40 Maschinen, hält Emirates an Expansionsplänen fest. Chief Commercial Officer Adnan Kazim spricht im Interview mit dem Portal Airliners (Abo) von hoher Nachfrage, die das aktuelle Fluggerät nicht vollständig bedienen könne. Ursprünglich sollten bereits 90 Boeing 777X ausgeliefert sein, nun rechnet die Airline mit ersten Maschinen ab 2027. Um den Engpass zu überbrücken, werden bestehende Jets wie die Boeing 777-300ER umfassend modernisiert.
Neue Ziele, mehr Frequenzen
Die Nachfrage sei besonders auf Europa-Strecken stark. Städte wie Dublin und Mailand erhielten bereits zusätzliche Frequenzen, weitere Ziele in Europa und Afrika sollen folgen. Auch Nord- und Südafrika sowie Asien stehen im Fokus. In Johannesburg wären vier tägliche Flüge denkbar, in China und Bangkok bedarf es laut Kazim ebenfalls weiterer Verbindungen.
Mit der Einführung der neuen Airbus A350 gewinnt Emirates Spielraum im Netzwerk. Die kleineren Langstreckenjets sollen künftig die Boeing 777 in mittelgroßen Märkten ablösen und gleichzeitig neue Destinationen ermöglichen. Bis Ende März 2026 erwartet Emirates 17 A350, darunter auch Ultra-Langstrecken-Varianten, die ab Dezember erstmals nonstop von Dubai ins australische Adelaide eingesetzt werden sollen.
Hoffnung auf Berlin – mit Umweg über Condor
In Deutschland bedient Emirates derzeit München, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg. Berlin steht weiterhin auf der Wunschliste, eine Genehmigung fehlt. Kazim setzt dabei auf Gespräche mit der neuen Bundesregierung. "Wir geben die Hoffnung nicht auf", sagt er gegenüber Airliners.
Bis dahin soll das Codesharing mit Condor die Lücke füllen. Condor fliegt ab Berlin nach Dubai, Emirates steuert über das Abkommen Umsteigeziele in Europa, Asien und der Karibik bei. Kazim betont, dass es dabei nicht um eine Umgehung des Berlin-Verbots gehe, sondern um gegenseitige Netzwerkergänzung. Die Condor-Flüge seien gut ausgelastet und zeigten die vorhandene Nachfrage.
Die Zusammenarbeit mit Condor soll schrittweise erweitert werden. Emirates sieht Wert in den regionalen Zubringerverbindungen und plant, auch über Deutschland hinaus auf Transatlantikrouten zu kooperieren. "Wir prüfen laufend neue Codeshare-Ziele", so Kazim im Airliners-Interview. Auch Luftfracht und Vielfliegerprogramme könnten künftig Teil der Partnerschaft werden.
Kabinenumbau in vollem Gange
Parallel zum Flottenwachstum läuft ein großangelegtes Modernisierungsprogramm für die Kabinen. 37 A380 sind bereits mit neuen Innenräumen ausgestattet, bei der Boeing 777 sind es derzeit 30 Maschinen. Für die A350 ist eine überarbeitete First Class in Planung. In der Business Class habe es vereinzelt Kritik an der Sitzbreite gegeben, das Produktteam arbeite an Verbesserungen.
Der komplette Betrieb am neuen Flughafen Dubai World Central (DWC) ist laut Kazim für das Jahr 2032 vorgesehen. Dann soll Emirates den Standort Dubai International verlassen.
Christian Schmicke