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2. Juli 2025 | 15:16 Uhr
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Arbeitgeber legen neues Tarifangebot für Touristik vor

Nach der ergebnislosen vierten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber in der Touristik ein nachgebessertes Tarifangebot vorgelegt. Es enthält eine Einmalzahlung von 400 Euro, die frühere Einführung von Entgelterhöhungen sowie eine leistungsbezogene Komponente im Reisebürovertrieb. Die Gewerkschaft hält das Angebot weiter für unzureichend. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Juli angesetzt.

Tariflohn Tarifverhandlung Foto iStock filmfoto

Die DRV-Tarifgemeinschaft hat ihr Angebot nachgebessert

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Kern des neuen Angebots der DRV-Tarifgemeinschaft ist eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro brutto für Vollzeitkräfte. Sie soll mit dem August-Gehalt 2025 ausgezahlt werden. Teilzeitbeschäftigte erhalten einen anteiligen Betrag.

Die tarifliche Entgelterhöhung für 2025 bleibt bei insgesamt rund 9,8 Prozent zum 1. September bestehen. Sie setzt sich aus einer Tarifierung von 7,12 Prozent auf Basis früherer Empfehlungen sowie einer zusätzlichen Anhebung von 2,5 Prozent (mindestens 100 Euro) zusammen. In den unteren Entgeltgruppen wirkt sich die Mindestanhebung damit stärker aus – in der Entgeltgruppe C3 entspricht sie einer Steigerung von rund vier Prozent.

Die zweite Erhöhungsstufe für 2026 soll nach dem neuen Vorschlag bereits drei Monate früher, ab dem 1. April, greifen. Die Veranstalter-Tabelle würde dann um zwei Prozent steigen, die Vertriebstabelle um ein Prozent. Die Laufzeit der Vereinbarung würde damit bis zum 28. Februar 2027 reichen.

Leistungsbezogene Vergütung im Reisebürovertrieb

Zusätzlich zur tabellenwirksamen Erhöhung plant die Arbeitgeberseite bekanntlich ein neues System leistungsbezogener Vergütung. Mitarbeitende in den Reisebüros könnten ab April 2026 abhängig von Zielerreichung eine variable Gehaltskomponente von drei bis sieben Prozent zusätzlich zum Grundgehalt erhalten. Diese soll sich am individuell erwirtschafteten Umsatz orientieren und künftig weiter ausgebaut werden.

Gleichzeitig soll die bislang tarifliche Leistungszulage für die Stufe 5 dauerhaft in ein dynamisches Grundgehalt überführt werden.

Verbesserungen für Auszubildende und Neueinsteiger

Auch für Auszubildende sieht das Angebot Veränderungen vor. Die Ausbildungsvergütung soll ab 1. September 2025 zunächst um 7,12 Prozent steigen, zusätzlich um 30 Euro. Eine weitere Anhebung um 30 Euro ist ab April 2026 vorgesehen. Auch hier gilt eine Laufzeit bis Ende Februar 2027. Zudem sollen die vermögenswirksamen Leistungen bundesweit vereinheitlicht und auf Westniveau angehoben werden.

Darüber hinaus ist eine höhere Einstufung neu eingestellter Reiseverkäufer geplant. Statt wie bisher in C2 sollen sie künftig in die Entgeltgruppe C3 eingruppiert werden, was ein Einstiegsgehalt von über 2.500 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung bedeuten würde. Die Änderung soll auch auf bereits in C2 eingruppierte Mitarbeitende angewendet werden.

Peter Hampel, Geschäftsführer der DRV-Tarifgemeinschaft, erklärt, man habe das Angebot bewusst nachgebessert, um ein zügiges Ergebnis zu erreichen. "Einen Ausgleich des Reallohnverlustes seit 2018 wird und kann es aber nicht geben", betonte er. Dennoch gehe es darum, "Beschäftigte in der Touristik schnell wieder an deutlich verbesserten tariflichen Leistungen partizipieren zu lassen." Mit dem Angebot wolle man auch ein Zeichen für die Wiederaufnahme regelmäßiger Tarifrunden setzen.

Gewerkschaft sieht weiter Klärungsbedarf

Die Gewerkschaft ver.di hält das Angebot trotz der Nachbesserungen weiterhin für unzureichend. Sie kündigte an, das Paket intern weiter zu bewerten. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Juli angesetzt. Ob es dann zu einer Einigung kommt, bleibt offen.

Christian Schmicke

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