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21. Juli 2025 | 12:30 Uhr
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USA planen hohe Zusatzgebühr für Touristenvisa

Internationale Besucher mit Staatsangehörigkeiten, die nicht unter das sogenannte Visa-Waiver-Programm fallen und ein US-Touristenvisum beantragen müssen, sollen künftig eine zusätzliche "Integrity Fee" von 250 Dollar zahlen. Auch andere Gebühren steigen: Die I-94-Landgrenzgebühr klettert auf 24 Dollar, die ESTA-Gebühr erhöht sich bekanntlich auf 40 Dollar.

USA New York Freiheitsstatue Kulisse Manhattan Foto iStock upthebanner.jpg

Für visumspflichtige Touristen könnte die Einreise in die USA deutlich teurer werden

Die US-Regierung plant mehrere Gebührenerhöhungen für internationale Besucher. Besonders betroffen sind Touristen aus Ländern außerhalb des Visa-Waiver-Programms, die künftig eine zusätzliche Abgabe von mindestens 250 US-Dollar entrichten sollen – die sogenannte "Visa Integrity Fee". Sie ergänzt die bereits bestehenden Visagebühren und könne die Kosten für eine vierköpfige Familie, die zum Beispiel aus Brasilien stammt, Familie auf rund 1.876 Dollar steigen lassen, berichtet das US-Portal Skift.

Gebühr noch nicht in Kraft

Die "Integrity Fee" ist Teil eines kürzlich verabschiedeten Haushaltsgesetzes, wurde aber noch nicht umgesetzt. Das Heimatschutzministerium ist ermächtigt, die Abgabe im laufenden Fiskaljahr einzuführen. Ab dem Haushaltsjahr 2026, das am 1. Oktober 2025 beginnt, soll die Gebühr zudem jährlich an die Inflation angepasst werden. Besucher aus über 40 Ländern, die unter das Visa-Waiver-Programm fallen, sind davon ausgenommen.

Einreiseberechtigte sollen die Gebühr rückwirkend zurückerhalten können – vorausgesetzt, sie überziehen ihren Aufenthalt nicht um mehr als fünf Tage und nehmen keine nicht genehmigte Arbeit auf. Ob und wie Rückerstattungen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt offen. Ein Zeitpunkt für die Einführung sowie konkrete Informationen zur Erhebung und Rückerstattung der Gebühr stehen noch aus.

Kostenanstieg auch für Visa-Waiver-Staaten

Zusätzlich zur neuen Visumgebühr steigen auch andere Einreiseabgaben. Die Gebühr für das I-94-Formular, das bei der Einreise über Landgrenzen erforderlich ist, steigt von 6 auf 24 Dollar. Betroffen sind unter anderem Reisende aus Visa-Waiver-Staaten, nicht aber US-Bürger, Inhaber von Einwanderungsvisa und die meisten Kanadier. Auch diese Gebühr soll künftig inflationsbedingt steigen.

Die Kosten für die elektronische Reisegenehmigung ESTA, die für visafreie Einreisen erforderlich ist, steigen, wie bereits berichtet, von 21 auf 40 Dollar. Der neue Satz gilt mindestens bis 2034. Damit verteuern sich auch kurzfristige Aufenthalte für Gäste aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz deutlich.

Einnahmen dienen verschiedenen Zwecken

Befürworter der neuen Abgaben verweisen auf den Nutzen für den Staatshaushalt. So fließen 20 Prozent der I-94-Gebühren an die Landgrenzkontrolle, weitere 20 Prozent an den Zoll- und Grenzschutz, der Rest geht in die Staatskasse. Von den ESTA-Einnahmen entfallen zehn Dollar auf die Kosten des Heimatschutzministeriums, 13 auf den Schuldenabbau und 17 auf die Tourismusförderung durch Brand USA.

Die US-Reisebranche zeigt sich besorgt über die neuen Hürden. Branchenvertreter befürchten, dass höhere Gebühren potenzielle Gäste abschrecken. Gerade vor weltweiten Großereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen sei eine offene Einreisepolitik wichtiger denn je, so Erik Hansen, Vizepräsident der US Travel Association, laut Skift. "Wir brauchen klügere Regelungen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken – nicht solche, die die USA als Reiseziel unattraktiver machen."

Christian Schmicke

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