Japan kündigt elektronische Einreisegenehmigung an
Ab 2028 müssen Reisende aus 71 visumbefreiten Ländern, darunter Deutschland, vor der Einreise nach Japan eine elektronische Genehmigung beantragen. Das neue System Jesta folgt dem Vorbild von Esta in den USA und soll Einreisen laut Regierung transparenter sowie schneller machen. Ob dafür Gebühren anfallen, sei noch offen.

iStock HIT1912
Tokio und der Fuji: Auch deutsche Japan-Reisende füllen ab 2028 online das Jesta-Formular aus
Reisende nach Japan müssen sich ab 2028 auf eine wichtige Neuerung einstellen, die bereits angekündigt und nun mit Details versehen wurde. Wer bislang visumfrei einreisen durfte, soll künftig vor Reiseantritt eine elektronische Reisegenehmigung beantragen. Das neue System trägt den Namen Jesta, was für Japan Electronic System for Travel Authorization steht, und Esta für die USA nachempfunden ist.
Online-Registrierung vor Reisebeginn
Das geplante System betrifft Bürger aus 71 Staaten, darunter auch Deutschland, wie der japanische Justizminister Keisuke Suzuki offiziell angekündigt hat. Wer nach Japan reisen möchte, muss sich demnach künftig einige Tage vor Abreise online registrieren und Angaben zu Identität, Reisegrund sowie früheren Aufenthalten machen. Ohne gültige Jesta-Genehmigung soll ein Boarding nicht mehr möglich sein, heißt es etwa bei dem Fachportal TTG Asia.
Die Einwanderungsbehörden Japans prüfen die Angaben vorab. Nur bei Genehmigung ist die Einreise erlaubt. Das neue Verfahren gilt für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen, teilt die Regierung mit.
Sicherheit und Kontrolle im Fokus
Das Justizministerium begründet die Einführung mit dem Ziel, "die Sorgen in der Bevölkerung über das Verhalten einiger ausländischer Touristen ernst zu nehmen". Japan wolle mit dem System auch Schwachstellen im Asylsystem und bei Abschiebungen beheben. Zudem soll Jesta helfen, illegale Einreisen zu verhindern und die Grenzkontrollen effizienter zu gestalten.
Hintergrund ist ein anhaltender Tourismus-Boom, der laut Regierung die Dringlichkeit für ein solches System verstärkt hat. Ursprünglich war der Start für 2023 geplant, nun soll Jesta bis spätestens 2028 umgesetzt werden. Ob die digitale Genehmigung kostenpflichtig sein wird, ist laut Suzuki noch unklar. Vergleichbare Systeme in den USA und Großbritannien erheben Gebühren, auch Japan könnte diesem Beispiel folgen.
Sabine Schreiber-Berger